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NOFV Oberliga Nord FC Strausberg vs. 1.FC Neubrandenburg, 2:1

1.Männer – NOFV Oberliga Nord
FC STRAUSBERG – 1.FC NEUBRANDENBURG, 30.11.2014

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Skandal in Strausberg

(MOZ)

Es lief die 87. Minute: Schiedsrichter Tim Ziegler (Plauen) hatte auf Freistoß für den FC Strausberg entschieden. Es folgten heftige Proteste und Diskussionen um diese Entscheidung. Nicht das erste Mal in der Partie. Die Neubrandenburger haderten des Öfteren mit dem Unparteiischen. Doch drei Minuten vor dem Ende der Partie passierte dann in der Strausberger Energie-Arena etwas Unglaubliches. Auf ein Zeichen von FCN-Kapitän Daniel Nawotke verließen alle Neubrandenburger Spieler geschlossen den Platz. Sie zogen sich in die Kabine zurück und provozierten damit den Spielabbruch. Minutenlang herrschte Unsicherheit, wie und ob die Partie fortgesetzt wird. Schiedsrichter Ziegler konnte die Spieler nicht mehr überzeugen, die Partie regulär zu Ende zu spielen.

Überall war zu hören: „Das habe ich noch nicht erlebt.“ Auch Ziegler, er wollte sich auch gegenüber der MOZ nicht weiter äußern, wirkte fassungslos.

Und auch auf der Pressekonferenz nach dem Spiel herrschte immer noch ein wenig Ratlosigkeit. Der Strausberger Sportliche Leiter Volker Kreysler wehrte sich vehement gegen Vorwürfe der Neubrandenburger, dass Manipulation mit im Spiel wäre, dass die Partie für die Strausberger schon schicksalhaften Charakter hätte.

Natürlich war die Partie für den FC Strausberg enorm wichtig. Nach zuletzt nur mäßigen Leistungen und vielen Misserfolgen musste unbedingt ein Sieg her. Es drohte sogar der letzte Tabellenplatz. „Wir haben uns akribisch auf dieses Spiel vorbereitet“, sagte Strausbergs Trainer Helmut Fritz vor der Partie und war froh, dass der Stamm seiner Mannschaft mit Ausnahme von Tim Bolte und Stephan Ilausky zur Verfügung stand.

Die Gastgeber hatten sich viel vorgenommen und das Bemühen, alte Tugenden wie Tempofußball und frühes Angreifen wieder umzusetzen, war deutlich erkennbar. Strausberg begann gut. Und da passte es so gar nicht, dass Neubrandenburg in der 31. Minute in Führung ging. Ein völlig verunglückter Rückpass von Sirko Neumann auf seinen Torhüter Christopher Ewest nahm Dennis Kühl als Adventsgeschenk auf und vollstreckte.

Glücklich für die Strausberger, dass gleich vier Minuten später Schiri Ziegler auf Strafstoß für die Gastgeber entschied. Es war wohl eine Neubrandenburger Hand im Spiel gewesen und heftige Proteste der Spieler um Kapitän Nawotke folgten. Martin Wunderlich ließ sich von den Tumulten nicht ablenken und verwandelte sicher zum verdienten Ausgleich.

Noch vor der Pause konnte Benedikt Bundschuh den Strausberger Führungstreffer erzielen. Es war endlich einmal eine gelungen Aktion, die zum einen an frühere Zeiten erinnerte und zum anderen, Mut für kommende Aufgaben machen sollte. Tom Hagel flankte quer auf Tobias Lindner, der sofort in der Mitte Bundschuh bediente.

In der zweiten Halbzeit kamen die Neubrandenburger besser ins Spiel. Helmut Fritz sagte später: „Leider haben wir in der zweiten Halbzeit ein wenig unsere Linie verloren.“ Vor allem Patrick Pretzer und Nawotke wirbelten mächtig im Neubrandenburger Angriffsspiel und der Ausgleich lag förmlich in der Luft. Die ganz große Möglichkeit, das Spiel früher zu entscheiden, hatte Daniel Anton nach einem gestochenen Konter, den Bundschuh vorbereitet hatte. Allein vor Neubrandenburgs Torhüter Alexander Walter konnte er den Ball allerdings im vollen Lauf nicht mehr kontrollieren.

Aufregung und auch ein wenig Glück für Strausberg gab es in der 66. Minute, denn nach einem Foul im Strausberger Strafraum hätte es auch Elfmeter für Neubrandenburg geben können. Der Pfiff von Ziegler blieb aus. Trainer Dariusz Kolacki rastete förmlich aus und ließ seine Wut an einem sogenannten Begrenzungskegel aus. Er wurde von Ziegler auf die Tribüne verwiesen und nacheinander bekamen Nawotke und Kühl eine Gelbe Karte wegen unsportlichen Betragens.

Auch Neubrandenburgs Kevin Riechert diskutierte noch lange nach einer Schirientscheidung und bekam ebenfalls Gelb. Dann die besagte 87. Minute. Es war mit Sicherheit kein unfaires Spiel. Kapitän Nawotke animierte seine Mannschaftskollegen, geschlossen den Platz zu verlassen.

„Es gibt Regeln, die festlegen, wann eine Mannschaft nicht mehr weiterspielen kann. Dann kann eine Partie abgebrochen werden. Doch für diesen Vorfall gibt es bisher keinen mir bekannten Präzedenzfall“, sagte auf Nachfrage der MOZ Heinz Rothe, Schiedsrichterausschuss beim Fußball-Landesverband.

(siehe auch: moz.de )

FCS Ewest – Wenzel, Anton (75. Rolke), Wunderlich, Mertins – Wolfram, Neumann, Reichelt, Lindner  (46. Guggenberger – 82. Kretzschmar) – Bundschuh, Hagel
Tore :1 Dennis Kühl (31.), 1:1 Martin Wunderlich (35./Strafstoß), 2:1 Benedikt Bundschuh (42.)
Schiedsrichter Tim Ziegler
Zuschauer 99

 

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